Helia.antha in Norway

Mittwoch, Dezember 06, 2006

Norwegergespräche….

Heute ist Nicolaus und ich habe doch glatt mal verschlafen. Super vorbildliches Verhalten für so einen Tag oder? Aber habe einfach ohne es zu merken meinen Wecker ausgemacht, anstatt ihn auf die übliche Pause zu stellen. Allerdings kann ich mich auch dunkel daran erinnern, mich gefragt zu haben, warum ich mir denn überhaupt den Wecker gestellt hatte. Heute wäre eigentlich noch mal eine zusätzliche Übung für die Sprach-Klausur gewesen. Na morgen ist ja auch noch mal ;)


Gestern hatte ich meine mündliche Sprachprüfung. Ein 10 minütiges Gespräch mit meiner Sprachkurslehrerin. Wenn sie denn da gewesen wäre…. Als Nummer 2 an diesem Tag, wurde ich schon von dem Prüfling der eigentlich vor mir dran sein sollte begrüßt, dass Åsne (unsere Sprachkursleiterin) krank sei und wir deswegen jemanden anderes hätten. Jemand anderes war dann die Leiterin von dem anderen Kurs. Da das alles etwas kurzfristig war mit Aasnes „Krankheit“ fing auch alles etwas später an.

Für mich war es jedenfalls ein Schock, ein „Prüfungsgespräch mit mir 2 völlig unbekannten Menschen durchführen zu müssen, zumal man sich auf die jeweilige Aussprache der Personen erstmal einstellen muss. Als ich dann jedenfalls an der Reihe war, zitterten mir jedenfalls mehr als sonst eh schon die Knie ;)

Sie haben mich letztendlich keine schwierigen Sachen gefragt, haben mich ein bissel über meine hiesige Lebenssituation ausgefragt, über die Uni hier und in Jena, was ich so mache und bla bla …. ;)

Also nichts wirklich Schwieriges. Die Zensurin (auf Deutsch würde man wahrscheinlich Beisitzerin sagen) sollte eigentlich kaum Fragen stellen (laut Aasne), aber sie hat bei fast allen Prüfungsleuten fast das ganze Prüfungsgespräch geführt. So auch bei mir, aber da ich ja rechtzeitig dran war, hatte sie bei mir noch Lust halbwegs deutlich zu sprechen. Außerdem kam sie aus der gleichen Gegend wie Linn, meine norwegische Kommilitonin, mit der ich am Montag noch mal lange das Norwegisch sprechen geübt habe und mich mit ihr über alles mögliche und unmögliche unterhalten konnte. Es scheint jedenfalls sehr geholfen zu haben.

Bei einigen Leuten, die am Nachmittag geprüft wurden, schien die Geduld der 2 Prüfer wohl am Ende zu sein, zumal diese Leute auch mitunter das Gefühl hatten ausgelacht zu werden. Auch wenn es bestimmt anstrengend ist von 9:15 an bis 17:00 Uhr immer wieder mit Anfängern der norwegischen Sprache konfrontiert zu werden und auch nicht großartig verschiedene Fragen auf Lager hat, die man fragen kann, so könnte man doch ein wenig mehr Professionalität an den Tag legen. Einige Leute waren jedenfalls sehr enttäuscht.

Abends hatte ich wieder eine schöne Chorprobe, bei der ich allerdings gemerkt habe, dass sie da ein etwas anderes Verständnis von üben haben. Bei mir heißt das ja: Wir singen eine Stelle, die wir nicht können solange und nach Stimme, bis man sie kann. Hier werden die Lieder einmal gesungen, es wird auf ein paar Stellen, die nicht in Ordnung waren hingewiesen und dann das nächste Lied gesungen. Dass dann nicht alles klappen kann, ist ja dann vorprogrammiert. Dafür sind die Leute nett und offen!! Was auch ganz wichtig ist. Es ist halt immer davon abhängig, welche Ziele man mit einem solchen Chor verbindet und da ich nicht vorhabe da den Rest meines Lebens mitzusingen. Stört es mich auch nicht weiter!

Übrigens denke ich, dass der Chor auch einen wesentlichen Beitrag zu meinen norwegisch Kenntnissen geleistet hat bzw. noch leisten wird. Irgendwann muss man sich ja mal an die unverständliche Aussprache der Bergenser gewöhnen ;)

Am Freitag den 8. Dezember habe ich dann meine schriftliche Norwegischprüfung, für die ich noch ganz schön viel Grammatik lernen muss :/ aber Hauptsache bestehen!