Helia.antha in Norway

Samstag, Mai 05, 2007

BIO 301 Aktuelle Themen der Biodi- versität, Evolution und
Ökologie = Abgeschlossen!!!!

Nachdem ich jetzt die letzte Woche ziemlich oft gegen 5 Uhr morgens aufstehen musste, freue ich mich endlich mal wieder ausgeschlafen zu haben, was mich aber nicht daran gehindert hat heute noch eine schöne Fahrradtour zu machen. Dazu aber später, erstmal noch die Schneckengeschichte zu Ende bringen ;)

Wir haben also bis zum "Tag der Arbeit" jeden Morgen und Abend die Fallen kontrolliert (ja, das hieß auch am "Tag der Arbeit" früh um 5 Uhr aufstehen), an selbigem Tag haben wir aber auch begonnen die Dichte der Schnecken in unseren Plots zu bestimmen. Das geht eigentlich ganz einfach, in dem man die Vegetation entfernt und auf einer Fläche von 1m2 alle Schnecken findet, die sich da vor der Sonne verstecken. Da wir die letzte Woche super Wetter hatten (also für uns Menschen super) haben sich die Schnecken aber mit unter sehr, sehr gut versteckt, aber es half nichts wir haben mitunter trotzdem über 120(!!!!) Schnecken pro m2 gefunden(!!!!) Die mussten dann auch alle noch gewogen und mit etwas Futter in eine Plastiktüte verfrachtet werden. Wir wären ja schön blöd gewesen, wenn wir sie schon einmal hatten, sie dem Bauern auf dem Feld zu lassen. Wobei ich mich ernsthaft Frage, ob er dieses Jahr überhaupt Erdbeeren verkaufen kann. Diese hohe Dichte haben wir zwar nur außerhalb der Felder auf den Randwiesen gefunden, aber wenn er nichts unternimmt und die kleinen Tierchen sich dann an seine Erdbeeren ranmachen, hat der Bauer keine Chance mehr. Als wir die Schnecken jetzt gesucht haben, waren sie noch nicht ausgewachsen und selten sind sie größer als 2 cm bzw. 0,5g schwer gewesen. Aber die Wegschnecke kann bis zu 17g schwer werden und dann wird’s richtig ekelhaft. Viel kann der Bauer allerdings nicht machen, um seine Erdbeeren zu schützen, ein teurer Schneckenzaun und das Absammeln per Hand wird wohl noch das effektivste sein….

Frühmorgendliche Fahrt durch den Frühnebel über die Brücke nach Askøy


Das Erdbeerfeld auf Askøy...die großen Berge im Hintergrund gehören schon wieder zur Kommune von Bergen

Gestern musste ich auch mein letztes Essay für BIO 301 abliefern. Das schrieb sich leider nicht von alleine, auch nicht wenn wir den ganzen Tag auf dem Feld waren, um Schnecken zu sammeln. Das lesen der zu dem Essay notwendigen Informationsquellen hatte ich zum Glück schon letztes Wochenende erledigt, sodass es wirklich "nur" noch schreiben hieß…Über das lesen habe ich natürlich auch vergessen die sorgfältig ausgewählte Karte für meine Mutter zum Geburtstag abzuschicken….und dass auch noch zum vollendeten halben Jahrhundert. Nicht mal anrufen konnte ich sie an diesem Tag….Schande über mich!!!! Aber wenigstens an dieser Stelle: Alles, alles Gute Nachträglich zum Geburtstag und ja, die Karte bekommst Du auch noch!

Der letzte Tag der Feldarbeit auf Askøy verabscheidet sich mit einem wunderschönen Sonnenuntergang

Jedenfalls fing ich dann Donnerstag 21 Uhr an, mein letztes Essay zu schreiben und Freitag hatte ich zum Glück den ganzen Tag Zeit. Wie man sich aber sicherlich denken kann, ist es nicht wirklich lang geworden….zum bestehen des Kurse wird’s aber bestimmt reichen.

Gestern Abend war dann gleich auch noch feiern angesagt, immerhin musste man das mal ausnutzen. Rakel, die im Lesesaal nebenan sitzt, hatte ihre Masterarbeit zu präsentieren und hier wird das anscheinend richtig zelebriert. Von Deutschland habe ich das noch nicht gehört, aber in Deutschland war ich auch noch nie auf einer Diplomarbeitsverteidigung. Jedenfalls direkt nach ihrer Präsentation hatte Rakel ihre Master-Prüfung wo sie über ihre Arbeit ausgefragt wurde und anschließend gab Sekt und Kuchen. Das konnte ich mir wegen meines Essays leider nicht leisten (bitte ein Dose Mitleid für mich aufmachen an dieser Stelle :-D ). Immerhin habe ich dann gegen 18:30 Uhr endlich dieses blöde ding abgeschickt und fertig mit diesem Kram *jippieh*

Dann hieß es noch Zutaten für einen einfachen Salat besorgen und selbigen mit zur Party von Rakel bringen. Die Party war in der Uni und zumindest zu Beginn war es noch eine sehr förmliche und steife Angelegenheit. Die einzelnen Betreuer und guten Freunde von Rakel überschütteten sie geradezu mit Lob und kleinen Geschenken. Sie hat ihre Sache aber soweit ich weiß auch ziemlich gut gemacht.

Gegen 22 Uhr und zuviel Bowle im Blut, haben Konstanze und ich uns dann noch zur letzten ESN-Party in diesem Semester auf den Weg gemacht. So richtig Lust hatten wir eigentlich keine, aber wenn man in seinem Erasmusjahr nicht auf einer einzigen war, könnte dass schon als kleines Armutszeugnis angesehen werden ;-). ESN, weiß gar nicht genau, was das ausgeschrieben heißt, aber es ist eine Vereinigung von Studenten, die sich in einer Studentenstadt wie Bergen oder auch Jena um die dortigen Erasmusstudenten kümmert und Parties und Ausflüge organisiert.

Nach der Party wusste ich jedenfalls mal wieder definitiv, dass diese Art Parties einfach nichts für mich sind. Die Musik war so laut, dass die Scheiben geklirrt haben, man sein eigenes Wort nicht mehr verstand und einem die Trommelfelder fast geplatzt sind. Gegen 1 Uhr morgens habe ich mich dann jedenfalls leicht entnervt von Konstanze verabschiedet und mich wieder auf zur Uni gemacht, um mein Zeug zu holen. Ach ja es ist schon echt ein Vorteil, wenn man da arbeitet und auch noch nach 20 Uhr reinkommt ;)

Dort saß immer noch eine kleine Gruppe alkoholisierter Norweger, die ebenfalls bei viel zu lauter Musik, immer noch Rakels Abschluss der Masterarbeit feierte und wo ich mich noch für ein Viertelstündchen dazugesellte. Irgendwie hatte ich gehofft mein Alkoholspiegel im Blut würde sich schneller senken, zumal nach dem kleinen Spaziergang zur Uni an der frischen Luft, aber dummerweise war dem nicht so und das nach Hause kommen auf dem Fahrrad war nicht ganz einfach. Schlangenlinien bin ich aber nicht gefahren, sonst hätte mich das Polizeiauto am Straßenrand wohl angehalten… ;-)