Und schon wieder fast 2 Wochen ....

eigentlich habe ich diese Woche nicht viel zu schreiben und noch "eigentlicher" keine Zeit dazu ;) Aber ich habe gerade keine Lust was für die Uni zu machen, obwohl ich geradezu in Arbeit ersticke :/
Egal, selber Schuld ;)
Letztes Wochenende hab ich hier nicht viel machen können, da sich Bergen den letzten Samstag von seiner regnerischen Seite gezeigt hat. Es hat den ganzen Tag ohne Unterbrechung in strömen geregnet und die Woche davor war das Wetter auch nicht viel besser. Eigentlich hatten Verena und ich ja vor Troldhaugen zu besuchen, haben uns dann aber aufgrund des Wetters und der schon etwas fortgeschrittenen Tageszeit umentschieden. War vorher noch zu einem Brunch eingeladen, der sich aufgrund einer langen Party meiner Gastgeber am Vorabend, etwas nach Hinten verschoben hat. Da das Museum nur bis 16 Uhr offen hatte und wir eh nicht so genau wußten wo es war, dachten wir, dass es vielleicht besser wäre am Sontag, aber dafür etwas früher zu starten.
Etwas früher hieß dann am Sonntag zur gleichen Zeit gegen halb 2 ;) Allerdings waren wir dann zu viert. Die Hälfte von uns ist mit dem Bus gefahren und hat mit "auf den Bus warten" und zum Museum laufen fast 45 Minuten gebraucht. Die andere Hälfte, die sich ganz sportlich aufs Fahrrad geschwungen hat, ca nur 20 Minuten oder etwas weniger. Ein Grund mehr, warum ich froh bin ein Fahrrad hier zu haben, man ist einfach schneller!
Wir hatten dann auch irgendwie unglaubliches Glück mit dem Wetter. Vorher hatte es noch etwas genieselt und sah nicht so sonderlich gemütlich aus, aber als wir uns auf die Fahrräder setzten kam die Sonne heraus *freu*. Das gute Wetter hielt dann auch tatsächlich einige Stunden an, sodass wir sogar trocken wieder zurück gekommen sind!
Aber erstmal zum Museum. Troldhaugen nennt sich der Ort, an dem Edward Grieg seine letzten 22 Lebensjahre verbracht hat, allerdings nur im Sommer. Edward Grieg war Zeit seines Lebens ein kranker Mann und hat es deswegen vorgezogen die nasskalten Winter Bergens zu meiden und auf Tourneen oder Reisen weiter südlich zu verbringen. Troldhaugen selber ist das Wohnhaus der Griegs, also seiner Frau Nina und Edward. Das Gelände schließt noch die Komponistenhütte, die Grabstätte und so eine Art Konzerthaus mit ein. Im Konzerthaus befindet sich eine Austellung zu Griegs Leben und seinen Zeitgenossen. Die war auch schon in Leipzig und anderen Städten, es kann also gut sein, dass sie jemand von Euch kennt. Im Wohnhaus wird das Erdgeschoss als Museum genutzt und es ist teilweise noch so eingerichtet, wie es zu Griegs Zeiten war. Im oberen Teil des Hauses wohnt heute noch jemand. Aber war schon wirklich ein interessanter Mensch, und es lohnt sich, sich das mal anzugucken wenn man hier ist, allerdings war die Ausstellung das eigentlich interessante und die kann man sich ja da angucken, wo sie sich gerade befindet.
Hier mal wieder ein "kleiner" Auszug an Bildern ;)

Herr Grieg in seiner vollen Lebensgröße von 150 cm

Herr Grieg und ich
So groß ist der Größenunterschied ja gar nicht :(
Hätte ich mal gerade gestanden ;)
Aber immerhin hatten wir 2 Spaß beim posieren für die Kamera :)

Sein Wohnhaus!
Den Wintergarten hat er erst ein Jahr vor seinem Tod anbauen lassen als Geschenk für seine Frau Nina! Das Haus und der Garten waren voller Blumen, weil sie die so gelibt hat. Das merkt man auch an dem Fensterbild über der Tür, in dem eine Rose zu sehen ist. Leider schlecht erkennbar...

Die Komponistenhütte.
Klein aber fein

Sein Arbeitsplatz in der Hütte. Dieses Klavier war im Gegensatz zu dem in seinem Wohnzimmer nicht extra für ihn angefertigt worden. Aus diesem Grund hat er einen Stapel Noten auf den Stuhl gelegt, um eine bessere Sitzposition zu erhalten.
Es sind Noten von Beethoven.....ich wüßte ja jetzt, was ich davon halten sollte, aber angeblich hat er ihn doch sehr verehrt ;)

Sein Schreibtisch mit Ausblick.
An so einem Arbeitsplatz wär ich bestimmt nicht sonderlich produktiv gewesen ;)
Aber zum Glück ist nicht jeder so faul wie ich und irgendwann hat man ja auch genug geträumt ;)

Seine Grabstelle nahe der Bootsanlegestelle.
Irgendwann soll er an einem schönen Morgen bei einem Bootsausflug zu seinem besten Freund gesagt haben, dass er nach seinem Tod dort begraben werden möchte.
Heute befindet sich die Asche von ihm und seiner Frau dort. Auf der Tafel stehen die Namen groß eingeritzt.

Am Bootsanlegeplatz, man beachte die Sonne scheint!

Ja, das war also mein letztes Wochenende. Leider hat es damit geendet, dass ich spätabends erfahren habe, dass wir eine Übung/Hausaufgabe für eine meiner Vorlesungen machen müssen, die wir nächsten Mittwoch abgeben müssen. Das Problem ist aber, dass ich mich zu einer Fahrradtour verabredet habe und die aufgrund der guten Wettervorhersage auch nicht absagen möchte. Schließlich muß man das ja nutzen. Am Dienstag habe ich dann beim Joggen noch ein nicht mehr ganz intaktes (das Hinterrad muß komplett getauscht werden) Rennrad gefunden. Diese nicht abgeschlossenen und meißt total kaputten Rennräder werden von uns hier als Fahrradleichen bezeichnet und es scheint die übliche Art der Norweger zu sein, ihre Fahrräder zu entsorgen......sie einfach in den nächsten Straßengraben zu schmeißen. Mal sehen was sich damit noch machen läßt. Wenn gar nichts mehr geht, lass ich es einfach hier stehen, ab dem 30 Oktober werden hier nehmlich alle Fahrräder ohne speziellen Aufkleber entsorgt, dann also auch dieses, wenn es nicht zu reparieren ist.
Ich bin dann also das ganze Wochenende unterwegs und melde mich nächste Woche wieder, wenn ich mal wieder Luft zum Atmen habe ;)


Ach ja: Hier mal noch ein lieber Geburtstagsgruß an einen ganz schön alten Mann *grins*
Alles Gute zum Geburtstag Steffen! Viel Spaß bei Deiner Feier heute und machs nicht wie die Norweger mit dem Trinken ;)

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Hier noch ein kleiner Blumengruß für Dich :)